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Sonntag, der 8. Dezember 2024: Ein Datum, das in die Geschichtsbücher des Südtiroler Tennis eingehen könnte. Die Herrenmannschaft des TC Rungg Yogurteria steht vor der größten Herausforderung der Vereinsgeschichte. Zum ersten Mal hat es der Klub aus dem kleinen Weindorf Girlan bei den Herren ins Finale der höchsten italienischen Tennisliga, der Serie A1, geschafft. Der Gegner: Der TC Crema, ein Kraftpaket, das keine Fehler verzeiht
di Anton Hoeller | 05 dicembre 2024
TC Crema
Die Atmosphäre könnte elektrisierender kaum sein: Das prestigeträchtige Finale wird live auf dem Tennissender Supertennis übertragen, von den ersten Aufschlägen um 10 Uhr bis zu den alles entscheidenden Punkten am Abend. Auf den Plätzen des Circolo Stampa Sporting in Turin stehen sich zwei Mannschaften gegenüber, die beide nicht weniger als den ultimativen Triumph wollen. Doch für den TC Rungg geht es um mehr als nur den Titel – es geht um den Glauben an das Unmögliche, um den langen Atem eines Dorfklubs, der die Giganten Italiens auf die Knie zwingen will.
Ein epischer Weg ins Finale
Der Weg der Rungg-Herren war alles andere als ein Spaziergang. Im Halbfinale stand das Team um das Trainer-Duo Manuel und Valerio Gasbarri am Rande des Scheiterns. Im Rückspiel gegen den Park Tennis Club in Genua hing das Schicksal am seidenen Faden, bevor Federico Gaio und Maxi Figl im allerletzten Doppel eine wahre Nervenschlacht für sich entschieden – kurz vor Mitternacht. Gaio, einst Nummer 124 der Welt, ist der leuchtende Stern dieser Saison. Mit 13 Siegen aus 14 Partien trägt der 32-Jährige das Team auf seinen Schultern. Doch auch die Südtiroler Maxi Figl und Alexander Weis haben heuer immer wieder bewiesen, dass sie in den entscheidenden Momenten zur Stelle sind. Trotz der starken Doppelbilanz – elf Siege in zwölf Partien während der Vorrunde – ist der Optimismus gedämpft. Trainer Manuel Gasbarri macht keinen Hehl daraus, dass der verletzungsbedingte Ausfall während der ganzen Saison von Stefano Napolitano, einem Schlüsselspieler, die Ausgangslage erschwert: „Mit Stefano wären wir klar im Vorteil. So ist es eine 50-zu-50-Situation. Die Plätze in Turin sind schnell, das spielt uns bei den hinteren Positionen mit Gaio und Figl in die Karten. Aber unsere Topspieler mit Santiago und Weis hätten Sand lieber gehabt.“
Der Gegner: Ein Team voller Erfahrung und Talent
Der TC Crema reist mit einer Mischung aus Erfahrung und jugendlicher Unbekümmertheit an. Allen voran Vincent Ruggeri Samuel, aktuell die Nummer 257 der Welt, und Andrea Arnaboldi, ein Veteran mit einem Best Ranking von 153. Sie werden alles daransetzen, Rungg zu entzaubern. Ruggeri bewies im Halbfinale gegen Santa Margherita Ligure seine Klasse, als er an der Seite von Arnaboldi den entscheidenden Punkt gegen den Weltklasse-Doppelspieler und Grand-Slam-Finalisten Andrea Vavassori holte. Dieses Finale ist mehr als nur ein Tennis-Match. Es ist eine Ode an die Hartnäckigkeit, die unerschütterliche Überzeugung, dass auch die Kleinsten Großes erreichen können. Für Rungg-Präsident Karl Stuefer und sein Team geht es um die Vollendung eines Traums, der 2021 für die Damenmannschaft im Endspiel noch zerplatzte. Jetzt haben die Herren die Chance, Geschichte zu schreiben. Die Bühne ist bereitet. Der Atem stockt. Wird das Rungg-Märchen ein Happy End finden? Am Sonntag entscheidet sich, ob aus einer kleinen Sensation eine unsterbliche Legende wird.
FINALE SERIE A1
TC Rungg – TC Crema
Sonntag, 8. Dezember:
Green Set Courts des Circolo Stampa Sporting in Turin.
Wann?
Von 10:00 bis 18:00 Uhr
Wo sehen?
Maxi Figl und Federico Gaio (rechts).